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Pfahlbauerdorf am Moossee

6500 v. Chr.

Überreste des neolithischen Pfahlbauerdorfes am Moossee

Im Jahre 2010 plante die Gemeinde Moosseedorf das Strandbad am Moossee vollständig zu sanieren. Die Gebäude, aber auch die Gasleitung und die Uferstrasse sollten verlegt werden. Da man in diesem Ufergebiet schon früher auf prähistorische Funde gestossen war, wurde der archäologische Dienst des Kantons Bern benachrichtigt. Nach ersten Bohrsondierungen und Sondierschnitten entschied man sich, die Bauarbeiten für das neue Strandbad um ein Jahr zu verschieben, damit 2011 sogenannte Rettungsgrabungen vorgenommen werden konnten.
Die Funde sind so aussergewöhnlich und sensationell, dass sich eine Verschiebung der Bauarbeiten zum neuen Strandbad mehr als gelohnt hat.
So wurden über 1‘000 Pfähle und liegende Hölzer gefunden. Für eine genaue Datierung eignen sich nur wenige Hölzer aus Esche und Eiche. Die Untersuchungen sind zurzeit noch im Gange. Die Hölzer stammen aus Palisadenanlagen und aus Zugangswegen, wovon einer sich als guterhaltener Bohlenweg erwies.
 

Ausgrabung

„Die Stangen aus Haselstauden bildeten das Skelett dieser Anlage“, erklärte Albert Hafner, Bereichsleiter Unterwasser- und Feuchtbodenarchäologie, an einer Medienkonferenz in Moosseedorf. „Die ungefähr zwei Meter breite Anlage muss man sich als eine Art Wall denken.“

Bild: Fundstelle mit Pfählen und liegenden Hölzern (Foto: Adrian Moser)
 

Einbaum

Aussergewöhnlich aber ist der Fund eines Einbaums unterhalb der Siedlungsschichten in der Seekreide.

Der Einbaum ist mindestens 5,80 m lang und 0,65 m breit. Er wurde etappenweise freigelegt und in drei Teilen geborgen.
Der Einbaum ist aus Lindenholz gefertigt und hat sehr dünne Wände und einen dünnen Boden. Er wird nun im Konservierungslabor des Römisch-Germanischen Zentral-museums in Mainz behandelt, damit er später ausgestellt werden kann. Untersuchungen haben ergeben, dass der Einbaum aus der Mitte des 6. Jahrtausends v.Chr. stammt. Somit handelt es sich um das älteste je gefundene Schiff in der Schweiz. Der Einbaum ist auch einige Jahrhunderte älter als die ersten bekannten Seeufersiedlungen in unserem Land.

Bild: Einbaum aus der Mitte des 6. Jahrt. vor Chr. (Foto: Adrian Moser)
 

Quellen: Information des Archäologischen Dienstes des Kantons Bern und Artikel des BUND von Simon Wälti, aktualisiert am 06.09.2011, inkl. Fotos
 

Die Fundorte am Moossee: Der eine Fundort liegt zwischen dem Moossee und dem Kleinen Moossee gelegen, die sogenannte „Weststation“, und der andere am unteren Seeende, die „Oststation“ neben dem heutigen Strandbad.

Fundorte

    

Moossee
Moossee heute

Zugehörige Objekte

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